Thema: Continuous ‚Everything‘

Aufbau einer Continuous Integration Infrastruktur & die Auswirkungen auf den Testprozess

Mit der Software „Targenio“ unterstützt Rödl&Partner die Bearbeitung von digitalen Unternehmensprozessen in allen Branchen. Die Implementierung von „Targenio“ wird agil nach Scrum durchgeführt. Gerade wird ein Kundenprojekt, welches sich über mehrere Jahre erstreckt, umgesetzt. Die erste Phase des Projekts, die knapp ein Jahr dauerte, wurde nun abgeschlossen.

Die einzelnen Sprintphasen betrugen drei Wochen, in dieser Zeit fanden die Entwicklung und der Test stets parallel statt. Insgesamt wurde über zwölf Sprints sowie mehrere Stabilisierungsphasen (in kürzeren Zyklen, teilweise mehrmals wöchentlich) geplant. Der vorhandene Testprozess musste im Projekt entsprechend angepasst und optimiert werden. 

Im Zuge des Projekts wurde die Einführung eines umfassenden Continuous Integration Prozesses über Jenkins mit eingeplant und aufgebaut. Hier wurden bereits vorhandene Bausteine der Continuous Integration genutzt und gezielt um weitere Bausteine für die kontinuierliche und tägliche Durchführung einer Testautomatisierung erweitert. Ebenso musste eine Entscheidung getroffen werden, welche Testfälle und auf welcher Teststufe die Tests in den CI-Ablauf integriert werden sollen. Die Tests mussten zudem einfach anpassbar und leicht wartbar sein, um neue Anforderungen oder Änderungen zeitnah während des Sprints umzusetzen.

Die so entstandenen Vorteile, wie

  • die Erhöhung der Konsistenz und Wiederholbarkeit von Tests
  • die Verminderung von Regressionsrisiken, die mit dem Refactoring des Codes verbunden sind
  • der automatische Aufbau einer Testumgebung
  • die Verlagerung von manuellen Prozessen (bspw. Testdatenvorbereitung, Testdokumentation) in automatisierte Prozesse
  • die kontinuierliche Transparenz über die Software-Qualität

führten dazu, dass Routine-Arbeiten nicht mehr durch eine Person durchgeführt werden mussten und somit auch Ressourcen eingespart werden konnten.


Das Feedback zu den einzelnen Aktivitäten war jederzeit in Jenkins ersichtlich. Ebenfalls wurde zielgerichtet eine E-Mail versandt, sofern eine Aktion fehlschlagen ist (bspw. das Bauen oder Deployen der Software).


Zudem konnten die erstellten CI-Bausteine auch für den manuellen Tester genutzt werden.
Ein Tester war jederzeit in der Lage durch Ausführung von Jenkins-Jobs (und ohne Entwickler-Knowhow) den aktuellen Code-Stand auf einem Server zu übertragen und diesen integriert auf GUI-Ebene zu testen.


Durch das Zusammenspiel aus den kontinuierlichen Tests der CI und den manuellen Tests konnten Probleme frühzeitig entdeckt und behoben werden, bevor diese beim Kunden sichtbar wurden. Dadurch konnte auch eine kurzfristig Software-Auslieferung an den Kunden garantiert werden.

Jürgen Leuzmann

Jürgen Leuzmann ist seit Ende 2016 als Testmanager bei der Rödl & Partner in Nürnberg für den Aufbau einer Testautomatisierung für Targenio sowie das Testmanagement verantwortlich.

2009 schloss er das Studium zur Wirtschaftsinformatik an der TH Nürnberg erfolgreich ab und sammelte anschließend bereits die ersten Erfahrungen im Testumfeld.

Seitdem liegt sein Schwerpunkt im Aufbau, Wartung und Optimierung einer Testautomatisierung für Webanwendungen. Am Software-QS-Tag 2017 hielt er den Konferenzvortrag „Einführung einer Keyword-Driven Testautomatisierung und Integration in den CI-Prozess“